„Ich bin dann bald weg“ – Wenn Menschen vor ihrer Zeit gehen wollen oder müssen

Können wir es ertragen, voneinander Abschied zu nehmen?

Wir notieren die Tage, wie sie im Laufe eines Jahres vorübergehen. Unseren eigenen Geburtstag und jeden anderen Tag – ausgezeichnet durch die Ereignisse, an denen wir beteiligt sind. Irgendwann aber denken wir an den einen Tag, der für jeden von uns von größter Bedeutung sein wird: an unseren Tod.

 

Es ist ein Tag, der heimlich und verborgen unter all den anderen Tagen des Jahres lauert. Seine Existenz ist nicht zu leugnen, indes weiß niemand, wann genau er kommt und es Zeit wird, für uns. Doch was, wenn uns dieser finale Tag am Horizont erscheint? Was macht das mit uns und mit unseren Nächsten? 

Gemeint sind in diesem Falle Menschen mit schwerer Erkrankung und schlechter Prognose. Sie müssen für sich erkennen, dass ein qualitatives „Weiter“ auf Dauer nicht mehr möglich ist und sie wohl in absehbarer Zeit sterben werden. Das Schicksal hat ihnen, oftmals völlig unvorbereitet, das Heft des Handelns aus der Hand geschlagen. Zwar ist diesen Menschen der genaue Zeitpunkt ihres vorzeitigen Endes nicht bestimmt. Den meisten bleiben vielleicht noch ein paar Monate, mit Glück ein Jahr oder auch etwas mehr.

 

Sicher ist jedoch: Sie müssen bald gehen – und das gegen ihren Willen! Nicht wenige entscheiden oder wünschen sich in ihrer ausweglosen Lage, dem eigenen, erbarmungswürdigen Ende zuvorzukommen.

 

Es kann allerdings auch vorkommen, dass Menschen ein Trauma erleiden – ein Ereignis, so schrecklich und erschütternd, dass sie es trotz allen Bemühens nicht mehr in ihr persönliches Sinnkonzept integrieren können. In diesen Menschen kann der Plan reifen, ihr Leben vor der Zeit zu beenden – und das nicht, weil sie gehen müssen, sondern weil sie es so wollen.

 

Dieses Buch, um es klar zu schreiben, will nicht dem Freitod generell das Wort reden. Ich möchte helfen, die Motive, vor allem jedoch die oft einsam getroffenen Entscheidungen der Sterbewilligen nachzuvollziehen. Das meint nicht, Verständnis zu entwickeln, es meint – und darum geht es –, verstehen zu lernen. Unverstellt zeige ich auf, was in diesen Menschen vorgeht: ihre Ängste und ihre Zweifel, dann letztlich ihre Gewissheit und Konsequenz. Und ich beschreibe, wie dies ihre Nächsten belastet und zu deren eigenem Trauma wird.

 

Viele mag die Hoffnung tragen, dass sich die Dinge zum Besseren wenden, dass mit der Zeit ein Leben mit neuer Perspektive möglich wird. Gewiss ist das nicht. Und so schmerzlich es ist, wenn Menschen bewusst gehen: Wir alle haben ein Recht auf unseren eigenen Tod.




Leserstimmen

„Absolutely true“

„Ich kann einfach jedes einzelne Wort vollständig verstehen, so als würde ich es selbst aufschreiben. Ich fühle mit Ihnen. Es ist ein sehr gutes Buch, tolle Arbeit, aber natürlich ein sehr trauriges und tief gehendes Thema. Es ist wie meine eigene Seele.“

„Große, echte Hilfe“

„Vermutlich gibt es viele, die ein solch düsteres Tal durchlaufen müssen, die aber nicht über die ,geistigen Kapazitäten’ verfügen, darüber so zu reflektieren! Für all diese Menschen dürfte dieses Buch eine große, echte  Hilfe sein...“