„Der Tod ist eine Zumutung“ – Wenn der

Verlust eines Menschen traumatisiert

Wofür leben, wie sterben wir? Und was gibt uns Sinn?

Mit der eigenen Sterblichkeit oder der eines nahen Angehörigen möchten sich die meisten Menschen lieber nicht auseinandersetzen. Wir vermeiden es mehr oder weniger bewusst und doch mehrheitlich, die Dinge vom Ende her zu denken. Das Sterben und der Tod sind tabu.

 

Verständlich: Wir wollen leben! Und wir hoffen darauf, dass das Schicksal uns und unser engstes Umfeld möglichst lange verschonen möge. Doch der Tod ist ein unausweichliches Schicksal, für uns alle. Soweit er uns nicht direkt betrifft, wird er uns regelmäßig isoliert überantwortet, häufig mit der vorgegebenen Liturgie einer Bestattungszeremonie oder einer Trauerfeier. 

Wir nehmen Anteil – und dann unser eigenes Leben wieder mit nach Hause. So traurig uns der Moment eines Abschieds auch machen möge, das halten wir aus, das können wir bei aller Betroffenheit (er)tragen.

 

Was aber, wenn wir nicht mehr Beobachter sind, sondern zu Betroffenen werden? Wenn der Tod brutal raubt, was uns am liebsten war? Was geht in einem trauernden Menschen vor, wie geht er mit dem individuellen Verlust

um? Welche Fragen stellen sich ihm, worin findet er Halt und irgendwann vielleicht auch Trost? Wie sollen sich Angehörige verhalten, wie können sie unterstützen? Ist es ihnen überhaupt möglich zu verstehen, in welchem Ausnahmezustand sich Trauernde befinden? Dass sie fortan ihr Sein verhandeln, sich verzweifelt bemühen, das Geschehene ins eigene Sinnkonzept zu integrieren?

 

Ich habe darüber ein Buch geschrieben. Zugrunde liegt dem der Tod meines Gefährten und Herzensmenschen, mit dem ich fast 28 Jahre lang mein Leben teilte – und die Erfahrung, dass sich die meisten doch hilflos fühlen, im Umgang mit jenen, die einen traumatisierenden Verlust erleiden. Das haben mir andere Betroffene in den Gesprächen zu diesem Buch bestätigt.

 

Ein jeder trauert auf seine Weise. Trauer kennt keine Zeit, nicht einmal einen Regelverlauf. Doch sie wird für viele zum stillen Begleiter. Das erlittene Trauma zwingt sie, über ihr eigenes Leben und das Leben als solches zu reflektieren. Über das, was es braucht, um sich wieder aufzurichten – und was dafür möglicherweise fehlt. Denn auch mit professioneller Hilfe kann manches Trauma nicht verarbeitet werden, wenn das überhaupt jemals gelingt. Alles bleibt ab diesem Moment anders.

 

Mein autobiografisches Werk ist vor allem ein Plädoyer für Selbstbestimmtheit im Umgang mit dem Tod. Und ich gehe einer der großen Menschheitsfragen nach –wohl der größten überhaupt: der nach dem Sinn. Dem des Lebens generell und dem für das eigene Leben.



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Leserstimmen


„ Ein Blick in die Tiefe der Traumata durch Tod und Verlust“

„Endlich, am Wochenende habe ich das Buch ausgelesen. Wer eine Art Betroffenheitsliteratur erwartet, ist hier falsch. Der Autor hat seine einzigartige und schicksalhafte Geschichte sowie seine schmerzhaft erworbene Kompetenz genutzt, um über ein Thema zu schreiben, das weithin tabu und tabuisiert ist.

 

Was mir sofort gefallen hat, war die große Schrift und der Freiraum auf den Seiten. Warum erwähne ich das? In fast allen Taschenbüchern ist die Schrift so winzig bis zur Mitte gedruckt, dass das Lesen mühselig wird. Hier gibt es Raum zum Durchatmen. Viele Wochen lang habe ich das Buch ab Seite 70 nicht weitergelesen. Ich wollte mich zurückziehen. Doch wie heißt es so schön: Was lange währt, wird endlich gut, oder? Es wird nicht gut, aber es wird klarer. Vieles ist mir jetzt klar geworden. Durch das Buch habe ich erstmals erkannt, dass auch ich vor 38 Jahren traumatisiert wurde. Ich bin dankbar, dass der Autor dieses Buch geschrieben hat. Es hat mir die Augen geöffnet. Besonders berührt hat mich auch der Schluss von Dorothea Rau-Lembke. Ich konnte ihre Tiefe und Trauer spüren. Dass ein Nahtod-Erlebnis traumatisch ist, war mir bis dahin unbekannt. Das Vorwort von Frau Huber dagegen fand ich etwas langatmig.

 

Alles in allem ist das Buch ein berührendes und einzigartiges Werk über den Tod, das Sterben und die Akzeptanz, sterben zu lassen. Vielen herzlichen Dank.“

„Trauerbewältigung, Verpflichtung oder Möglichkeit?“

„Der Verlust eines geliebten Angehörigen gehört zweifellos zu den einschneidendsten Ereignissen im Leben eines jeden Menschen. Das überwältigende, betäubende Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit, jenseits aller bisher funktionierender Bewältigungsstrategien, kann den Trauernden an seine Grenzen des Aushaltbaren bringen. Diese Dimensionen inneren Erlebens beschreibt der Autor Bijan Peymani aufgrund eines eigenen Schicksalsschlags in seinem Buch eindrücklich, berührend und facettenreich. Ebenso wird der häufig gleichermaßen von Unsicherheit und Hilflosigkeit gekennzeichnete Umgang mit dem Trauernden dargestellt und kritisch betrachtet, da das Leid dadurch oft eher verstärkt wird als die wohlmeinend beabsichtigte Linderung bringt.

Die meist nach dem gefühlt kompletten Zusammenbruch des Lebenssinns auftauchenden Fragen nach eben diesem werden in dem Buch auf vielen Ebenen umfassend beleuchtet. Beispiele aus der Literatur, die Sichtweisen der Weltreligionen und der Philosophie vertiefen die eigene, persönliche Wahrnehmung des Autors. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Tod bzw. dessen Tabuisierung und die mediale Aufbereitung des Themas finden ebenso Eingang in das Buch, wie die psychologische Einordnung dieses persönlichen Traumas.

Ein Aspekt, der sich durch das gesamte Werk zieht, ist der Wunsch nach dem Zugeständnis von Selbstbestimmtheit, ganz besonders im Zustand der Trauer. Das sollte meiner Meinung nach eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Das Buch ist ein Appell, den ureigenen Weg im Trauerprozess zu finden, seine eigene Wahrhaftigkeit auch hier leben zu dürfen und dies auch kommunizieren zu können, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Ich wünsche mir ein 2. Buch, das die Sinnfrage noch mehr in den Fokus rückt, vielleicht ergänzt um die Möglichkeit, den eigenen Lebenssinn in sich selbst zu finden, unabhängig von äußeren Erwartungen des persönlichen und gesellschaftlichen Umfelds, mit der gleichen Selbstbestimmtheit, Leidenschaft und Überzeugungskraft geschrieben wie das vorliegende. Das ausdrucksstarke Cover animiert zu vielfältigen Deutungsmöglichkeiten.“

 


„Absolut empfehlenswert!“

„Man sollte sich Zeit und Ruhe nehmen für dieses Buch, denn es ist ein ernstes Thema, über das man nicht gerne spricht, was aber jeden, sei es als Betroffenen oder Angehörigen, irgendwann trifft. Es regt zum Nachdenken und auch Überprüfen eigener Denkmuster und Vorstellungen an.

 

Besonders wertvoll, weil der Autor aufgrund eines eigenen Schicksalsschlages weiß, wovon er spricht. Man leidet mit ihm und möchte ihn am liebsten trösten…Ich hätte ihm gewünscht, dass er dieses Buch nicht hätte zu schreiben brauchen. Aber so ist es ein interessantes nicht alltägliches Werk geworden. Ich kann es nur jedem empfehlen!“

 

„Ein Thema, schwer wie Blei, dennoch absolut empfehlenswert …“

„Das einzig Negative, was mir zu diesem Buch einfällt: Man rutscht sofort in einen Out-of-Order-Zustand. Es fesselt einen und man kommt bereits nach den ersten Sätzen nicht mehr davon los. Nehmt euch nichts vor, habt nichts auf dem Herd, geht vorher auf Toilette. Fängt man einmal damit an, wird es schwer, es wieder wegzulegen.

Man ist hautnahe dabei, leidet mit, ist fassungslos, traurig und will den Autor in den Arm nehmen, um ihn zu trösten.

Das Buch wurde mit dem Herz geschrieben, jedes Wort ist genau dort, wo es steht, richtig.

Eine enorme Leistung, den Leser in dieser schweren Lebensphase mitzunehmen, seine Gedanken zu teilen.

 

Ich wünschte, es hätte keinen Grund für dieses Buch gegeben, hoffe jedoch nun umso mehr, dass viele Menschen, bei denen das Schicksal zugeschlagen hat, in diesen wertvollen Zeilen Trost und vielleicht auch Antworten finden.“